2004 feierte der Bienenzuchtverein Wald und Umgebung sein 75-jähriges Bestehen.

 

Dieses Jubiläum wurde groß gefeiert. Es waren immerhin 75 Jahre gemeinsame Interessen und imkerliche Kameradschaft. 

„Ich freue mich, dass sie den Weg zu unserer Geburtstagsfeier aus Anlass des nunmehr 75-jährigen Bestehens des Bienenzuchtvereins Wald und Umgebung 1929 e.V. gefunden haben und begrüße sie ganz herzlich“, betonte der damalige Vorsitzende Werner Biedermann beim Ehrenabend im Vereinslokal Piendl in Hetzenbach. 

Sein besonderer Gruß galt an diesem Ehrenabend neben den zahlreichen Mitgliedern besonders dem Vorsitzenden der Bayerischen Imkervereinigung Hans Bauer aus Heiligenstadt, dem Kreisvorsitzenden aus Regensburg Josef Bauer, dem Bürgermeister der Gemeinde Wald Hugo Bauer, dem Bürgermeister der Gemeinde Zell Gerhard Hecht und dem Ehrenvorsitzenden des Vereins Hans Stöckl.

Am 5. Mai 1929 wurde der Bienenzuchtverein Wald gegründet, 18 Personen ließen sich eintragen, blendete Biedermann zurück in die Vereinsgeschichte. Der Gedanke zur Gründung lag wohl darin, gemeinsame Interessen zu verfolgen und die imkerliche Kameradschaft zu stärken. Es war sicherlich nicht die gute alte Zeit, so Biedermann weiter, sondern eher eine harte Zeit, um zu überleben. Deshalb versuchte man zusätzliche Einnahmequellen zu finden. Bestimmt wollte man seiner Familie hin und wieder etwas Süßes zukommen lassen, mutmaßte er. Und da waren eben die Bienen das ideale Geschenk. Unsere Gründer freuten sich sicherlich sehr über herrenlose Schwärme, die ihnen zugeflogen sind, obwohl diese Schwarmbienen bestimmt sehr stechlustig waren und mit unseren sanftmütigen heutigen Bienen nichts mehr zu tun haben. Aber jedes Volk bedeutete eine neue Erwerbsquelle ohne finanziellen Aufwand. Der Bienenzuchtverein Wald überdauerte den Krieg ohne Unterbrechung, machte er aufmerksam.

Im Jahre 1979 feierte der Verein sein 50-jähriges Bestehen, leitete der Vorsitzende über. Nachdem man stets ohne Vereinsheim war, entstand in der Herbstversammlung am 21. September 1983 der Gedanke, sich einen Lehrbienenstand zu bauen. Maßgeblicher Initiator war der damalige erste Vorstand und jetziger Ehrenvorstand Hans Stöckl, hob der Sprecher hervor.

blockhausbau_1983

Dann war es soweit: Das Grundstück stellte die Gemeinde Zell dem Verein zur Verfügung. Man erhielt von staatlichen Seiten einen Geldbetrag, aber das alleine hätte jedoch nicht gereicht, mit der Maßnahme zu beginnen. Deshalb mussten auch von Mitgliedern Spenden eingesammelt werden. Außerdem haben sich auch Firmen bereiterklärt, zu sponsern und zu unterstützen. Noch im Herbst gaben einige Mitglieder ihre Zusage zu Eigenleistungen. Man beschaffte sich das Rundholz, das erst noch gefällt werden musste. Nachdem die Genehmigung vom Landratsamt Cham eingegangen war, wurde am 7. April 1984 mit der Rodung begonnen. Die Mitglieder haben ca. 1800 Stunden für den Aufbau des Lehrbienenstandes geleistet und ihre Freizeit geopfert. Am 16. Mai 1985 war es dann soweit, dass das Bienenhaus den kirchlichen Segen erhalten konnte. Zu diesem Zeitpunkt zählte der Verein 69 Mitglieder.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Der Lehrbienenstand ist ein Gebäude, das nicht nur Bienenvölker beherbergt, so der Vorsitzende. Es wird auch stark besucht durch Schulklassen, Ferienprogramme, Tag der offenen Tür, Anfängerkurse bis hin zum Königinnenzuchtkurs. Aber nicht zuletzt dient die Versammlungsstätte auch um imkerlichen Plausch in bekannter Umgebung zu frönen und sich wohl zu fühlen. Heute zählt der Verein 89 Mitglieder, ließ Werner Biedermann wissen.

Der Jubiläumsabend bot Anlass, sich bei den Erbauern des Bienenstandes zu bedanken. Es waren dies: Altbürgermeister Alois Hauzenberger, Ehrenvorsitzender Hans Stöckl, Xaver Adlhoch, Leonhard Artmann, Josef Schwarzfischer, Alfons Eindorfer, Karl Hornik, Clemens Bauer, Rudolf Bleicher, Fritz Brombierstäudl, Alois Hofer, Hermann Heimerl, Johann Kotz, Ferdinand Schweiger und Max Weber. „Ihr alle habt damals etwas geschaffen, wovon wir heutigen Mitglieder noch profitieren. Es ist zwar nicht sehr viel, was wir euch zurückgeben können, aber wir wissen, was ihr für den Verein getan habt“, ließ Biedermann Worte der Wertschätzung folgen.